Zeit, sich auch mal mit einem anderen Bestandteil der Naturfotografie auseinanderzusetzen: Stern- /Astroaufnahmen. Obwohl die Voraussetzungen im dichtbediedelten Deutschland/Europa für Sternaufnahmen nicht gerade ideal sind, sind doch einige vorzeigbare Ergebnisse möglich. Die Hochfläche der Schwäbischen Alb gilt ja eher als dünnbesiedelt, doch fällt einem beim Erstellen solcher Aufnahmen auf, wie hoch der Einfluss der menschlichen Zivilisation ist. Leicht auch anhand speziellem Kartenmaterial (z.B. Light Pollution Map) zu erkennen. Außer der Lichtverschmutzung bereitet die schlechte Fernsicht an diesigen Tagen, und die gibt es auf der Schwäbischen Alb zuhauf, Probleme. Wenn dann noch der Mond nicht scheinen darf, wird das Ganze noch schwieriger um eine geeignete Nacht für Sternaufnahmen zu finden. Die Sommermonate eignen sich besonders gut für Astroaufnahmen von der Milchstraße, da in dieser Zeit das helle Zentrum der Milchstraße zu sehen ist.

Unterwegs war ich für die Fotos am Hohenbol an der Teck, Wental, Schopflocher Moor und an der Salmendinger Kapelle. Das Wental ist ein für die Schwäbische Alb typisches Trockental auf der Ostalb, bei der durch den früheren Fluß schöne Felsformationen geformt worden sind. Sicherlich war das nicht mein letzter Besuch dort. Der rote Schein der Bäume kam durch eine Gruppe Feiernder am Lagerfeuer zustande. Ein Klassiker für Milchstraßenfotos auf der Alb ist sicherlich die Salmendinger Kapelle auf dem Kornbühl, aber auch hier ist deutlich die Lichtverschmutzung in Richtung Albstadt sichtbar.

Damit die Milchstraße gut zu erkennen ist, habe ich mehrere Aufnahmen (in den gezeigten Fällen ca. 10-20 Fotos mit 14mm F2.8 ISO1600 + 3 Darkframes) zu einem Bild mittels einem darauf spezialisiertem Programm (Sequator) verrechnen lassen. Darkframes sind Bilder, die direkt im Anschluss an die korrekt belichteten Bilder gemacht werden. Dabei werden die Einstellungen beibehalten, nur der Objektivdeckel verschließt die Linse. Vorteil der Methode ist auch, dass dadurch das Bildrauschen vermindert wird. Die Sternspuren (Startrails) wurden durch eine Belichtungszeit von 15-21 Minuten sichtbar gemacht. Auch hier wurde das Ergebnis aus mehreren Bildern berechnet. Als Drehpunkt ist ganz leicht der Polarstern im Sternbild Kleiner Wagen/Bär auszumachen. Schnell auch zu finden über die fünffache Verlängerung der Hinterachse des Großen Wagens.

Daniela Graf

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