Wie kommt ein Vogel zu diesem Namen: Neuntöter? Der Neuntöter ist die kleinste mitteleuropäische Würger Art und spießt seine Beutetiere gerne auf Dornen auf. Daher kommt auch der Name, früher glaubte man, er würde erst neun Beutetiere aufspießen, bevor er diese verspeist. Die Vogelfamilie der Würger hat ihren Namen davon, dass sie unverdauliche Nahrungsreste in Form eines Speiballens ( Gewölle ) auswürgt, ungewöhnlich für einen Singvogel denn solches kennt man eigentlich von Eulen.
Auf der Schwäbischen Alb ist der Neuntöter auf Wacholderheiden zu finden, er sitzt oft wie ein Wächter auf einer höheren Sitzwarte, von der er aus Insekten aber auch kleine Säugetiere jagt. Ja, der kleine Vogel kann auch Mäuse jagen!
Als Lebensraum bevorzugt der Neuntöter strukturierte Landschaft mit Büschen und Hecken, hier findet er seine Nahrung, Brutmöglichkeiten und Sitzwarten. Für den Neuntöter und natürlich einer Vielzahl von anderen Tieren und Pflanzen ist es deshalb wichtig solche Landschaften zu erhalten.
Für mich als Naturfotograf ist es immer ein Erlebnis, den Neuntöter auf der Alb zu beobachten und auch fotografieren zu können. Da der Neuntöter mit einer Länge von ca. 16 cm nicht gerade groß ist, benötigt man für gute Fotos ein langes Teleobjektiv und ein Tarnzelt. Ab August September fliegt der Neuntöter ins Winterquartier ins südliche Afrika. Ab Mai kann man dann wieder mit dem Fernglas die Wacholderheide absuchen, um den kleinen Vogel wieder zu entdecken.
Im Winter kann man einen größeren Verwandten des Neuntöters beobachten, den Rauwürger. Von dieser sehr seltenen Würgerart überwintern einige Exemplare auf der Schwäbischen Alb. Als Brutvogel kommt der Raubwürger leider nicht mehr auf der Alb vor.
Was mir noch fehlt, ist ein Foto wo der Neuntöter bei seiner aufgespießten Beute sitzt aber man muss als Tierfotograf ja noch Träume haben.
Joachim Raff
Toller Bericht zum Neuntöter, sehr informativ geschrieben!
Gruß HaPe
Vielen Dank! Freut uns, wenn dir der Bericht gut gefällt! Viele Grüße