Gibt es noch Sklaven auf der Schwäbischen Alb ? Diese Frage hätte ich mit nein beantwortet, das Römischen Reich ist schon lange Geschichte.
Angefangen hat alles damit dass ich für das Bilder von Ameisen machen wollte.Auf einem Trockenrasen war mir ein Ameisenbau in einem toten Baumstamm bekannt.
Ausgerüstet mit einem Lupenobjektiv und einem Zangenblitz ging es drei Tage zu den Ameisen. Eine tolle Art der Tierfotografie, vorne versucht man verzweifelt die kleinen Krabbeltierchen manuell zu fokussieren und von hinten klettern einem die kleinen Biester das Hosenbein von innen hoch um dann zu zubeißen. Die Tierchen vor einem sind zu schnell und die von hinten scheinen jedes Loch in der Bekleidung zu finden oder klettern außen an einem hoch um zum finalen Kehlbiss anzusetzen.
Spannend was sich im Nestbereich alles so tut. Ich konzentriere mich auf den Außenbereich wo ich einzelne Tiere erwischen kann. Die meisten Beobachtungen kann ich nicht fotografieren, die Ameisen sind einfach zu schnell oder das ganze Gedränge ist zu unruhig für ein gutes Bild.
Daheim kommt natürlich die Frage auf welche Ameisenart habe ich fotografiert. Ein Problem das jeder Tierfotograf kennt, wenn er nicht nur Elefant und Löwen fotografiert. Meine Bestimmungsbücher helfen nichts, die Ameise könnte alles sein. In der Verzweiflung habe ich auch mal im Vogelbestimmungsbuch unter Meisen nachgesehen die A-Meise gibt in Europa leider nicht.
Das Internet hilft weiter in ein Bestimmungsgruppe gibt es den Hinweis die Blutrote Raubameise von der Beschreibung kann das stimmen lebt am Waldrand, Lichtungen oder Trockenrasen.
Blutrote Raubameise hört sich auch schon mal gut an, dann kommt beim weiter lesen das Thema mit den Sklaven. Die Arbeiterinnen der Art überfallen von Juni bis August andere Ameisen und verschleppen Puppen und Larven in ihr Nest. Dort werden diese gefressen oder als Sklaven groß gezogen, diese müssen dann im Nest bei der Arbeit helfen.
Ob die Ameisen die Sklavenhaltung bei den Römer abgeschaut haben ist nicht bekannt aber es funktioniert bis heute.
Joachim Raff