BW Tourismus bewusst stärken geht das ! Ja!

Der Bund deutscher Steuerzahler kritisiert im Schwarzbuch 2023 die Kampagne „Tourismus.Bewusst.Stärken“. Mit dieser Kampagne versucht die Landesregierung die Akzeptanz für touristische Entwicklung im Land zu steigern. Dabei kann man doch schon im Fachmagazin Alblichtbilder erfahren was die Kampagnen „the Länd“ bewirkt hat siehe Beitrag die Wikinger Kommen

Die Bedeutung des Tourismus wurde im Juli 2024 wieder klar als ein seltener Gast sich bei Bad Urach für ein paar Tage sehen ließ. Durch den Besuch aus dem hohen Norden wurde Bad Urach von Ornithologen und Vogelgrafen aus ganz Baden-Württemberg, Bayern, Schweiz und Hessen besucht. Hinweis an die Landesregierung: Es reicht ein Stargast und dann kommen noch mehr Gäste auf die Schwäbische Alb.

Wie so häufig ist der Stargast geflogen und hat weder die Bahn noch das Fahrrad für die Anreise verwendet. Da sollte die nächste Kampagne der Landesregierung ansetzen und bei den Vögel im Norden Europas für die Anreise ohne Benutzung der Flügel werben.

Wer war der Gast ? Es war diesmal eine Raubmöwe, genauer eine junge Spatelraubmöwe die alle Ornithologen / Vogelliebhaber auf die Alb fahren ließ.

Der Gast: Die Spatelraubmöwe

Die Spatelraubmöwe hat ihr Hauptverbreitungsgebiet in Sibirien in der Tundra. Dort jagt die Spatelraubmöwe Lemminge. Bei uns an der Alb stand auf dem Essensplan der Raubmöwe Regenwürmer und Fliegen. Außerhalb der Brutzeit ist die Spatelraubmöwe auf hoher See unterwegs und überwintert auf den Meeren der Subtropen / Tropen.

Das erklärt auch warum die Spatelraubmöwe sich auf die Schwäbische Alb verirrt hat. Man sollte nicht mit zu alter Navi Software unterwegs sein, das Jurameer war an der Stelle vor 200 bis 150 Millionen Jahren! Ein wenig zu spät!

Die Spatelraubmöwe war, wie man auf den Bildern sehen kann, ein Jungtier, knapp ca. 3 Jahre alt und deshalb noch nicht ausgefärbt. Auf Grund des gelblichen Fleck am Hals war es ein männliches Tier.

Bei der Spatelraubmöwe ist das mittlere Steuerfederpaar stark verlängert und am Ende spatelförmig verdreht, daher der Name des Vogels.

In Europa gibt es vier Arten von Raubmöwen. Alle leben in der Brutzeit im Norden im Fjell oder in der Tundra. Der Name Raubmöwe kommt daher, dass einige Arten anderen Vögeln die Beute klauen. Sehr schön kann man das bei der Skua in Vogelkolonien beobachten wie diese Papageitaucher oder Basstölpel angreift wenn diese mit Beute zu Nest zurück kommen.

Die Kriminalitätsrate in Bad Urach hat aber während des Besuchs der Spatelraubmöwe nicht zu genommen, sie war eindeutig Selbstversorger.

Europäische Raubmöwen

Skua, größte Raubmöwe, Flügelspannweite von 125 bis 140 cm
Spatelraubmöwe zweitgrößte Raubmöwe, Flügelspannweite 115cm
Schmarotzerraubmöwe, Flügelspannweite 100–115 cm
Falkenraubmöwe kleinste Art der Raubmöwen Flügelspannweite 88-105 cm

Wie sind die Bilder entstanden?

Wir Naturfotografen mussten mit viel Brennweite anrücken, die Spatelraubmöwe war zwar nicht scheu aber die Distanzen war oft schon sehr groß, unsere Bilder wurden mit 500-600mm Brennweite + 1,4 oder 2 fach Konvertern gemacht. Bis auf die Flugaufnahme wurden alle Bilder auf Grund der langen Brennweite von Stativ ausgemacht. Das Stativ haben wir so tief wie möglich aufgebaut um die Raubmöwe in Augenhöhe fotografieren zu können. Auf Grund der Hitze war der Ausschuss an Bildern sehr hoch da die Luftschicht über dem Boden sich stark erwärmte und zu Luftflimmern führte, schlecht für den Vogelfotografen wenn die Gäste im heißen Sommer kommen.

Eine Raubmöwe an der Schwäbischen Alb mehre Tage beobachten zu können und auch noch gute Naturbilder dabei zu bekommen war ein tolles Erlebnis und eine Bereicherung für das Projekt Alblichtbilder. Hoffen wir das die Werbekampagnen von the LÄND noch weitere Gäste anlocken und der Naturfotografie auf der Schwäbischen Alb weiter tolle Motive beschert.

JR

2 Replies to “BW Tourismus bewusst stärken geht das ! Ja!”

  1. Wieder einmal sehr eindrucksvolle Bilder, mit großer Fotoerfahrung. Vielen Dank für die gelungene Präsentation.
    Viele Grüße
    Steffen

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