Fragt man einen Schriftsteller, warum er erfolgreiche Bestseller schreibt, dann wird er auch der Meinung sein, dass dies bestimmt seinem teuren Füller mit Goldfeder zu verdanken ist.
Bei Fotografen ist das anders, hier zählt alleine die Kreativität! Natürlich die beim Geld ausgeben.
Ich hatte nie die beste Kamera, ich musste immer zweitklassiges Equipment durch Talent ausgleichen, um gute Ergebnisse zu bekommen :-). Falls meine Kameramarke zu gut wurde, dann bin ich auf eine schlechtere umgestiegen damit meine fotografische Leistung wieder anerkannt wurde, das hat mich schon einiges an Geld gekostet :-).
Interessanterweise verhalten sich die meisten Naturfotografen anders, sie haben immer das BESTE, egal ob Kamera, Objektiv, Stativ oder Kugelkopf – oh Wunder bei den Bildern braucht man dann oft eine Ausrede…
Dann kommt Daniela… und macht mit einer alten „rausche“ Kamera und einer alten abgelegten Gummilinse erfolgreiche Wettbewerbsbilder – man hat ja so viel mehr Geld ausgegeben – Vorsicht Neid Gefahr.
Die Wahrheit ist, dass auch ich versuche, mir ständig einen technischen Vorteil zu verschaffen und ich aufpassen muss, dass die Kreativität, die man leider nicht kaufen kann, nicht auf der Strecke bleibt. Naturfotografie ist eine Droge und mein Dealer verdient nicht schlecht an mir, denn das kleine Teufelchen in meinem Ohr sagt mir immer, du brauchst noch dies, du brauchst noch das, zum Glück hat das Teufelchen ab und zu auch mal Recht und das neue Teil bringt mich etwas weiter.
Ein schneller Autofokus, viele Pixel, ein rauscharmer Sensor, das spezielle Objektiv, das tollste Stativ der Welt oder der richtige Filter kann einem in der ein oder anderen Situation eine Hilfe sein, wichtiger ist, dass man raus auf die Schwäbische Alb geht und nach Motiven sucht und sich dann Gedanken macht, wie man diese richtig in Szene setzt.
Übrigens, Kameras oder Objektive sind technische Geräte, keine Religion und wie bei allen technischen Geräten gibt es nicht das Beste sondern es ist immer ein Kompromiss und als Fotograf sollte man wissen, wo Licht ist – ist auch Schatten. Das ist auch bei allen Kameramarken der Fall.
Es gibt aber einen Ausrüstungsgegenstand, bei dem man auf keinen Fall sparen darf!!! Wer hier spart, der verpasst die besten Situationen, ist immer zu spät am richtigen Ort, dessen Bilder sind austauschbar mit denen von Knipsern, die einfach der in der Natur umherstiefeln. Gerade für Naturfotografen ist dieser Ausrüstungsgegensand elementar, wichtiger als Kamera, Objektiv und Stativ: der Wecker! Kauft euch den lautesten, den ihr kriegen könnt, um morgens vor Sonnenaufgang auf der Alb beim Motiv zu sein, der Rest klappt dann.
Einen schönen Black Friday!!!
Joachim Raff Mitglied bei den Anonymen Fotoequipmentkäufern
Ich danke dass man selber weiß dass man Kreativität nicht hat. Da sucht man sich was anderes woran man Spaß hat. Ist Kreativität angeboren? Kann man sie lernen? Man kann sich auf jeden Fall viel mit Bildern beschäftigen. Man kann aber leider nicht mit Fotografen über Bilder reden. Die sehen nur Pixel, Rauschen, Schärfe, schiefen Horizont und Überbelichtung. Weiter reicht es meistens nicht. Wenn man etwas über Bildgestaltung hören will erlebt man meistens nur Ratlosigkeit. Oder die Aussage ich bin sowieso viel besser! Über Foto-Technik kann man sich aber immer lange unterhalten.